DMUN bei der 65. Sitzung der Frauenrechtskommission

Eine Delegation von DMUN e.V. nimmt an der 65. Sitzung der Frauenrechtskommission (Commission on the Status of Women 65, CSW 65) teil.

Vom 15. bis zum 26. März 2021 nahmen wir, Annika Seidel, Ariane Schachtschabel, Ingo Heide, Henrike Ilka, Janina Bauer, Lídia Tóth, Lisa Marie Hanß und Nora Dornis, als Delegation von DMUN e.V. an der 65. Sitzung der Frauenrechtskommission (Commission on the Status of Women 65, CSW 65) – online – teil. Die CSW 65 hat sich primär mit der Partizipation von Frauen in Entscheidungsfindungsprozessen und der Eliminierung von Gewalt auseinandergesetzt, die notwendig sind, um Gleichberechtigung und das Empowerment von Frauen und Mädchen zu erreichen. Außerdem hat sie das Thema “Das Empowerment von Frauen und die Verbindung zu nachhaltiger Entwicklung”, letztmals in der 60. Sitzung der Kommission behandelt, überprüft.

Als Delegierte einer kleinen Nichtregierungsorganisation hat sich die aktive Teilnahme an einer Online-Konferenz für uns als durchaus schwierig herausgestellt. Die CSW 65 hat das erste Mal in ihrer Geschichte digital stattgefunden – woraus sich für uns einige Probleme ergaben. Alle Möglichkeiten der aktiven Teilnahme wie Statements hätten bereits vor Beginn der Einladung an die Organisationen eingereicht werden müssen, was die Partizipation nicht erleichtert. Außerdem haben insgesamt über 23.000 Menschen teilgenommen – eine Menge, mit der die Vereinten Nationen und UN Women nicht gerechnet hatten und für die die meisten Veranstaltungen nicht ausgelegt waren.

Aus diesem Grund haben wir vor allem den Debatten – via Live-Stream – zugehört und an virtuellen Side-Events teilgenommen. Den Auftakt machte am 16. März ein virtuelles Townhall Meeting des UN-Generalsekretärs António Guterres mit den anwesenden Nichtregierungsorganisationen, in dem er betonte, dass das Engagement der Zivilgesellschaft elementar sei, um patriarchale und neokoloniale Machtstrukturen aufzubrechen und dass Gleichberechtigung ein wichtiges mittel sei, um Gewalt und Diskriminierung einzuhegen.

Neben den offiziellen Events besuchten wir verschiedene Side-Events, die von Botschaften, UN-Organisationen wie UN Women oder anderen Nichtregierungsorganisationen organisationen wurden. Diese waren thematisch sehr divers: einige befassten sich mit Frauenrechten in einzelnen Staaten wie Nordkorea, andere mit frauenrechtsrelevanten Thematiken in der modernen Sklaverei oder in der Frauen, Frieden, Sicherheitsagenda sowie mit Frauenrechtsverteidiger*innen im Gobalen Süden. Gemeinsam hatten die Events, dass sie Intersektionalität in den Fokus ihrer Arbeit stellen. Außerdem wurde sich viel damit beschäftigt, die Perspektiven aus dem Globalen Norden und Süden gleichberechtigt anzuhören bzw. Stimmen aus dem Globalen Süden zu fördern und es war auffallend, dass sehr viele junge Menschen in den Diskussionen gehört wurden.

Abseits diesen frauenrechtlich relevanten Diskussionen besuchte eine Delegierte ein Event zur inter-generationalen Zusammenarbeit während der CSW 65, unter anderem mit der UN Youth Secretary General, die die Notwendigkeit der Anhörung der jüngeren Generationen anmahnte.

Auch wenn das Einbringen unserer Punkte durch die Organisation der Konferenz und die Pandemie erschwert wurde, konnten wir einige Dinge für unsere Arbeit bei DMUN mitnehmen. Die CSW 65 hat vor allem gezeigt, dass eine Online-Konferenz bzw. Hybrid-Konferenz für viel mehr Akteur*innen zugänglich ist als eine Präsenz-Konferenz. Ähnliches gilt vermutlich auch für die Konferenzen von DMUN in den nächsten Jahren. Inhaltlich scheint es den Vereinten Nationen und vor allem der Frauenrechtskommission und UN Women sehr daran gelegen zu sein, Jugendpartizipation zu erhöhen. Insbesondere die Debatten haben aber auch wieder gezeigt, wie schwer tiefgehender Wandel bei den Vereinten Nationen ist. Exemplarisch hierfür steht die Eröffnung der CSW: Die erste Frau sprach erst nach über 30 Minuten. Gerade von einer Konferenz, die Intersektionalität und Dekolonialisierung betont und die Gleichstellung aller Geschlechter behandelt, hätten wir dahingehend mehr erwartet.

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